Vorläufige Stellungnahme der DRG-Projektgruppe zur geplanten Ersatzvornahme 2004
Von Markus Borchelt (Berlin)
[12.09.2003] - Die gemeinsame DRG-Projektgruppe der BAG, DGG und DGGG sieht in einer
vorläufigen
Stellungnahme zur Ersatzvornahme 2004 - trotz der unzweifelhaft grundlegend
verbesserten Ausgestaltung des G-DRG-Systems, die mit großer Erleichterung
festzustellen ist - aus der Sicht der Geriatrie drei wesentliche Problemfelder
für 2004:
- In
der MDC 10 ist die geriatrische Komplexbehandlung nicht gruppierungsrelevant,
obwohl diese zu den 6 häufigsten MDC in der Geriatrie gehört;
dies gefährdet insbesondere die sachgerechte Versorgung älterer
Patienten mit einem Typ-II-Diabetes und multiplen Spätkomplikationen.
- Für
die zweitgrößte Patientengruppe der Geriatrie - Patienten
mit Schenkelhalsfraktur - wird die geriatrische Komplexbehandlung
trotz ihrer Verankerung in der MDC 08 gerade dann nicht abrechnungsrelevant
werden, wenn OP und geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung
im selben Krankenhaus stattfinden; dies setzt einen Fehlanreiz zu
ökonomisch motivierten Verlegungen.
- Die
in § 6 KFPV 2004 vorgesehene Regelung zur Abrechnung einer
teilstationären Behandlung ist nicht sachgerecht, da vorgesehen
ist, dass ein teilstationäres Entgelt im Verlegungsfall erst
nach Überschreiten der oberen Grenzverweildauer einer zuvor
vollstationär abgerechneten DRG in Rechnung gestellt werden
kann. Eine sachgerechte Finanzierung der geriatrischen Tageskliniken
wird aufgrund ihrer völlig anderen Leistungs- und Kostenstrukturen
so kaum möglich sein.