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Online-Kodierleitfaden Altersmedizin 2009

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Geriatrietypische Multimorbidität: Merkmalkomplexe


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Tab. 4.1 Geriatrietypische Multimorbidität (Stand: 24.06.2013)
Merkmalkomplex Diagnose-Kategorien
Immobilität durch Akutereignis (Verletzung), z.B. Frakturen
nach medizinischen Maßnahmen
nach unmittelbar vorausgegangener OP
durch Akutverschlechterung degenerativer Erkrankungen
Herabgesetzte körperl. Belastbarkeit, Gebrechlichkeit Dekompensation/Exazerbation innerer Erkrankungen (kardial, pulmonal, hepatisch, renal etc.)
Karzinome, z.B. nach Chemotherapie o. Bestrahlung
Infekte (z.B. Pneumonie, Harnwegsinfekt, Sepsis)
Instabilität, Sturzneigung Neurologische Erkrankungen, z.B. Schlaganfall, M. Parkinson
Stürze, Gangunsicherheit
Synkope, Schwindel
Komplikationen Komplikation nach chirurgischen Maßnahmen
Komplikation nach anderen med. Maßnahmen
durch multiresistente Erreger
Kognitive Defizite Demenz
Delir
Kognitive Defizite
Störung der Kommunikationsfähigkeit Aphasie
Dysarthrie
Depression, Angst Depressive Episode, Depressive Anpassungsstörung
Angststörung
Wunden Postoperative Wundkomplikationen
Dekubitalulzera
Ulcus cruris, Diabetisches Fußsyndrom, pAVK III/IV
Störungen des Gastrointestinaltrakts Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts, z.B. akute GI-Blutung
Übelkeit, Erbrechen
Stuhlveränderungen (Obstipation, Diarrhoe)
Stuhlinkontinenz
Fehl- und Mangelernährung Dysphagie
Protein-Kalorien-Mangelernährung
Kachexie, alimentärer Marasmus
Miktionsstörungen Harnverhaltung, Harninkontinenz
Schmerzen akute Schmerzen, chronische Schmerzen
Medikationsprobleme Arzneimittelnebenwirkungen, akzidentelle Vergiftung
Medikamentenmissbrauch
Seh-/Hörbehinderung Ausgeprägte Schwerhörigkeit, starke Sehbehinderung
Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt Exsikkose
Elektrolytstörungen
Anmerkung: Ein Merkmalkomplex liegt vor, wenn diesem eine aktuell behandlungsbedürftige Erkrankung als Kodierung zugeordnet werden kann. Neben dem den akutstationären Aufenthalt auslösenden Merkmalkomplex (Hauptdiagnose) sollten als Nebendiagnosen bei Patienten unter 80 Jahren mindestens 1 weiterer, bei Patienten unter 70 Jahren mindestens 2 weitere und bei Patienten unter 60 Jahren mindestens 3 weitere der o.a. Merkmalkomplexe vorliegen. Durch das Vorliegen der Merkmalkomplexe besteht eine (vorübergehende) Einschränkung der ATL/ADL-Kompetenz bis hin zu einer (drohenden) Pflegebedürftigkeit sowie eine Störung der psychosozialen Interaktionsfähigkeit. Diese Einschränkungen drücken sich auch in der Klassifikation der motorischen und kognitiven Funktionseinschränkung (U50.-/U51.-) aus.

Entwicklung der Merkmalkomplexe 2003-2008 (Quellen):


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[Bearbeitungsstand: 24.06.2013]

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